Ethnographische Museum des Muggiotales

Museen

Das ethnographische Museum des Muggiotales (Schweizerische Landschaft des Jahres 2014) kann als ein „Museum im Territorium“ genannt werden. Tatsächlich wurde es nicht als ein Ort der Objektesammlung konzipiert, sondern lädt den Besucher ein, das Tal durchzulaufen auf der Suche nach musealen Realitäten, wie die Schneekeller zur Milchkonservierung, die Türme zum Fangen der Zugvögel, die Mühlen zur Gewinnung von Mais- und Kastanienmehl, die Darren zum Trocknen der Kastanien. Der Sitz in der Casa Cantoni in Cabbio bekleidet somit die Funktion eines Informations-Zentrums, um die Entdeckung des Territoriums in Angriff zu nehmen.

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Die Aktivitäten des Museums


Gemäss der Idee eines Ökomuseums, nach der sich das ethnographische Museum des Muggiotales ausrichtet, soll jedes Kulturgut in seinen territorialen Zusammenhang eingefügt werden und es obliegt der lokalen Bevölkerung, eine aktive Rolle in der Bedeutung desselben zu übernehmen. So erstellte man zuerst ein Inventar und unternahm Studien zur Kenntnis des architektonischen Bestandes aus der bäuerlichen Zivilisation. Anschliessend wurden zahlreiche Interventionen auf dem Territorium unternommen und somit ein Beziehungsnetz zwischen lokalen Institutionen und der Bevölkerung geschaffen. Dieses Museum unterscheidet sich somit von den üblich klassischen. Sein Hauptanliegen konzentriert sich im weitesten Sinn auf das Territorium und das Kulturgut und nicht so sehr auf eine Sammlung von Gegenständen, wie dies im allgemeinen von einem Museum erwartet wird. Die museale Tätigkeit richtet sich nicht nur nach dem Besucher, sondern bezieht die lokale Bevölkerung mit ein.

Das ethnographische Museum des Muggiotales verfügt über vier Arten von Sammlungen: die über die Gegend verteilten Gebäude, die Gebrauchsgegenstände der bäuerlichen Zivilisation, eine Kollektion von Landschaftsbildern und eine reichhaltige thematische Dokumentation, sei auf Papier wie digital. Über einen Zeitraum von dreissig Jahren hat das Museum das Territorium durchsucht und die interessantesten Bauwerke katalogisiert, um dann die bedeutsamsten zu konservieren, wie die nevere (Schneekeller) oder die graa, (Kastaniendarren), usw.. Einige Hunderte von Gegenständen der bäuerlichen Kultur sind hingegen im Sitz in der Casa Cantoni aufbewahrt, im Zusammenhang von thematischen Ausstellungen über das Territorium und seine Traditionen.

Um das Ökomuseums des Muggiotales besser kennenzulernen, ausser der Casa Cantoni, sind die beiden Dörfer Muggio un Cabbio einen Besuch wert: in beiden bestehen noch ein schöner monumentaler Waschbrunnen, eine Kastaniendarre sowie die bemerkenswerten Pfarrkirchen. Eine weitere interessante Sehenswürdigkeit der bäuerlichen Zivilisation ist die Mühle von Bruzella, in Betrieb von April bis Oktober (Öffnungszeiten überprüfen).

Wenn Sie mehr Zeit haben…

Rundgang: Cabbio - Alpe Bonello (4 St., Karte)


Von den vielen möglichen Wanderungen durch die Landschaft des Muggiotales schlagen wir eine ganz besondere vor.
Man fährt mit dem Auto oder einem öffentlichen Verkehrsmittel nach Cabbio (650 m), wo die Casa Cantoni einen Besuch wert ist, entweder bevor man die eigentliche Wanderung beginnt, um sich darauf vorbereitet die Gegend kennenzulernen, oder danach, um nachzuvollziehen, was man gesehen hat.

Die Tour beginnt oberhalb des Vorplatzes der Kirche San Salvatore, indem man der enge Weg zur Linken einschlägt. Weiter vorne, bei der Kreuzung, geht es weiter nach rechts über einen Saumpfad, in Richtung Arla. In einer guten halben Stunde erreicht man Valera (860 m), um dort den Höhenweg zu nehmen, auf dem man in etwa 20 Minuten nach Batuela (940 m) kommt. Hier befindet sich zwischen einigen Hütten ein Schneekeller. In etwa weiteren dreissig Minuten, nach der Abzweigung nach Cetto, gelangt man schliesslich nach Arla (1017 m). Sollte man hier jemanden antreffen, oder von einer Führerperson begleitet sein, sollte man sich die Geschichten der Geister von Cetto erzählen lassen, die um 1904 in den Hütten ihr Unwesen trieben. Nach Arla geht es auf einem angenehmem Weg weiter, Richtung der Wasserscheide zwischen der Valle di Cugnolo und der Valle Luasca, mit einem herrlichen weiten Panoramablick. Von der Wasserscheide kann man in etwa 20 Minuten Prabello (1202 m) erreichen, auf italienischem Territorium, mit seiner Schutzhütte am Fusse des Sasso Gordona (1410 m), Schauplatz von Schmuggler-Legenden und –Geschichten.

Unsere Wanderung geht jedoch auf dem Saumpfad weiter und in einer halben Stunde kommt man zur Alpe Bonello (1100 m), wo man einen grossartigen Schneekeller bewundern kann, der vom ethnografischen Museum des Muggiotales restauriert wurde. Hier kann man auch Produkte der Alp verkosten, oder eine exzellente Polenta probieren sowie weitere typische Speisen, zubereitet von Frau Luisa (gegen telefonische Voranmeldung: 091 684 18 39).

Um ins Tal zurückzukommen kann man verschiedene Wege wählen. Von der Alpe Bonello kommt man auf der Fahrstrasse nach Cabbio. Andernfalls, bevor man das Flussbett der Valle Luasca überquert, das in der Regel trocken ist, kann man die Fahrstrasse verlassen und einen gut gekennzeichneten Weg einschlagen, der ins Dorf Muggio führt.
Eine weitere Möglichkeit ist, Richtung Alpe Bolla (1088 m) zu gehen, unweit der Alpe Bonello, um dann der gut gekennzeichneten Strasse nach Rondagno (813 m) zu folgen, und weiter zu den Dörfern Muggio und Cabbio.
(Giorgio Tognola)

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