Fond. Ghisla Art Collection

Museen

Die Fondazione Ghisla Art Collection zeigt in ihrem Museum Kunstwerke von Picasso, Mirò, Christo & Jeanne-Claude, Magritte, Tàpies, Botero, Dorazio, Poliakoff, Dubuffet, Appel, Basquiat, Vasarely, Bonalumi und vielen anderen Protagonisten der zeitgenössischen Kunst. Die Sammlung umfasst auch hochwertige Arbeiten junger Nachwuchskünstler. Schon das Museum selbst ist ein Gesamtkunstwerk: der grosse Kubus mit roter Hülle und Wassergraben, konzipiert von Architekt Franco Moro, sticht jedem Passanten ins Auge.

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Der Besuch


Eine Art Totem, bestehend aus drei silbernen Quadern, empfängt den Besucher schon vor dem Eingang des Museums. Das pfahlartige Objekt, in der sich die Umgebung spiegelt, ist ein Werk des Basler Künstlers Lori Hersberger. Der Zutritt zu den Innenräumen erfolgt über eine kleine Brücke.
Im ersten Stock sind etwa 50 Werke aus der Ghisla-Sammlung ausgestellt, die die interessantesten Tendenzen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts repräsentieren, Zu sehen sind Meisterwerke der Pop Art, der Informellen Kunst, der Konzeptkunst, der Abstrakten Kunst und des New Dada. Nicht nur überraschen die Originale so prominenter Namen auf die man trifft, sondern auch die Qualität und die Grösse der Werke die aus der Ghisla Sammlung stammen. Die Werkschau hat tatsächlich grossstädtisches Niveau.

Im Verlauf von 2024 sind außerdem zwei Ausstellungen von eingeladenen Künstlern geplant: Die erste, die während der ganzen Saison das Erdgeschoss und den zweiten Stock belegen wird, ist den Werken von Renato Tagli, einem vielseitigen Tessiner Künstler, gewidmet. Die zweite, die von September bis Anfang Januar 2025 einen Raum im ersten Stock belegen wird, präsentiert die Fotografien von Katja Snozzi aus Locarno.

Die Ghisla Sammlung zeichnet sich durch ihre Vielfältigkeit und Internationalität aus und das Museum ist ein leuchtendes Beispiel für Mäzenatentum. Die familiäre Atmosphäre in den Ausstellungsräumen gibt dem Gast das Gefühl, sich im privaten Wohnhaus eines Kunstliebhabers zu befinden. So abwegig ist dieser Vergleich auch gar nicht, wie den Worten von Sammler Pierino Ghisla zu entnehmen ist: „Die Einrichtung möchten meine Frau und ich selbst gestalten, ganz nach unserem Geschmack und unserer Intuition, so als ob wir die Werke in unserem eigenen Haus und nicht an einem öffentlichen Ort ausstellen.“ Die gesamte Sammlung umfasst etwa 280 Objekte, von denen rund 80 zu sehen sind. Jedes Jahr wird die Werkschau erneuert und um Neuzugänge ergänzt. Denn das Ehepaar Ghisla liebt es, immer weiter nach hochwertigen Kunstwerken Ausschau zu halten. „Meine Frau und ich lassen uns dabei vor allem von Emotionen leiten: Wir folgen weder Modeströmungen noch Tendenzen. Uns gefallen junge Künstler, die noch nicht berühmt, aber originell sind und eine starke Persönlichkeit haben.“

Ein Audioguide in vier Sprachen (italienisch, französisch, deutsch, englisch) steht den Besuchern zur Verfügung und ist im Eintrittspreis inbegriffen. (Erwachsene Fr. 18.-, AHV Fr. 15.-, Studenten Fr. 11.-)


Die Sammler


Nach der Pensionierung hat sich Kunstliebhaber Pierino Ghisla, zusammen mit seiner Frau Martine, in seine Heimat, das Tessin, zurückgezogen. Hier verwirklichten die Eheleute ihren lang gehegten Traum, die Werke ihrer Sammlung mit anderen Kunstenthusiasten zu teilen. Aus diesem Grund eröffneten sie die Ausstellungsräume in Locarno.
Pierino Ghisla, gebürtiger Tessiner, verliess im Alter von 14 Jahren Marolta im Bleniotal für einen kurzen Besuch bei seinem Onkel, der in Brüssel (Belgien) einen Früchte- und Gemüseimport besass. Seitdem ist er, ausser für regelmässige Ferienaufenthalte, nie mehr ins Tessin zurückgekehrt. Er übernahm das Geschäft seines Onkels und erweiterte es. Dies gab ihm die finanzielle Möglichkeit, gemeinsam mit seiner Frau, eine bedeutende Kunstsammlung anzulegen. Begonnen hat die Leidenschaft vor dreissig Jahren, als Ghisla sich von einem Werk des französischen Malers Georges Mathieu verzaubern liess. „Wir mussten erst einige Jahre warten, bevor wir es kaufen konnten“ erzählt der Sammler. „Anfangs verfügten wir nicht über die notwendigen finanziellen Mittel. In der Zwischenzeit freundeten wir uns mit dem Galeristen an. Nachdem wir das Bild erstanden hatten, verliebten wir uns in eine Arbeit von Christo und Jeanne-Claude. Unser Freund, der Galerist, überliess uns das Werk im Tausch gegen einige Bilder aus dem 19. Jahrhundert, die ich zu Hause besass. Dies war der Beginn unseres grossen Abenteuers.“

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