Fond. Ghisla Art Collection

Museen

Werke von Lucio Fontana, Giorgio Griffa, Richard Serra, Frank Stella, Grazia Varisco, Carla Accardi, Giuseppe Capogrossi, Pietro Consagra, Keith Haring, Jean-Michel Basquiat, Enrico Baj, Tom Wesselmann, Alberto Burri, Louise Nevelson und vielen anderen Protagonisten der zeitgenössischen Kunst sind in der Stiftung Ghisla Art Collection in Locarno ausgestellt. Das Museum selbst ist ein Gesamtkunstwerk: der grosse Kubus mit roter Hülle und Wassergraben, konzipiert von Architekt Franco Moro und vor 10 Jahren eingeweiht, sticht jedem Passanten ins Auge.

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Der Besuch


Eine Art Totem, bestehend aus drei silbernen Quadern, empfängt den Besucher schon vor dem Eingang des Museums. Das pfahlartige Objekt, in der sich die Umgebung spiegelt, ist ein Werk des Basler Künstlers Lori Hersberger. Der Zutritt zu den Innenräumen erfolgt über eine kleine Brücke.

Im Verlauf von 2025, anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens, präsentiert die Stiftung „In between. Italienische und amerikanische Kunst aus der Sammlung Ghisla“, einen Ausstellungsparcours mit 65 ausgewählten Werken aus der Sammlung Martine und Pierino Ghisla, der den Reichtum des möglichen künstlerischen und kulturellen Dialogs zwischen italienischer und amerikanischer Kunst wiederherstellen soll. Es handelt sich um ein kritisches Ausstellungsprojekt von großer Strenge, das durch gewagte Gegenüberstellungen und anregende Querverweise zwischen Sprachen und Künstlern, zwischen den Werken und den Räumen der Stiftung einen alles andere als geradlinigen Weg einschlägt. Ein Konzept, das alle ausgestellten Werke auf ideale Weise miteinander verbinden soll, indem es ständig nach Harmonie - oder fruchtbarer Disharmonie - zwischen den italienischen Autoren und ihrem amerikanischen Gegenstück sucht.

Die Ghisla Sammlung zeichnet sich durch ihre Vielfältigkeit und Internationalität aus und das Museum ist ein leuchtendes Beispiel für Mäzenatentum. Die familiäre Atmosphäre in den Ausstellungsräumen gibt dem Gast das Gefühl, sich im privaten Wohnhaus eines Kunstliebhabers zu befinden. So abwegig ist dieser Vergleich auch gar nicht, wie den Worten von Sammler Pierino Ghisla zu entnehmen ist: „Die Einrichtung möchten meine Frau und ich selbst gestalten, ganz nach unserem Geschmack und unserer Intuition, so als ob wir die Werke in unserem eigenen Haus und nicht an einem öffentlichen Ort ausstellen.“ Die gesamte Sammlung umfasst etwa 280 Objekte, von denen rund 80 zu sehen sind. Jedes Jahr wird die Werkschau erneuert und um Neuzugänge ergänzt. Denn das Ehepaar Ghisla liebt es, immer weiter nach hochwertigen Kunstwerken Ausschau zu halten. „Meine Frau und ich lassen uns dabei vor allem von Emotionen leiten: Wir folgen weder Modeströmungen noch Tendenzen. Uns gefallen junge Künstler, die noch nicht berühmt, aber originell sind und eine starke Persönlichkeit haben.“

Ein Audioguide in vier Sprachen (italienisch, französisch, deutsch, englisch) steht den Besuchern zur Verfügung und ist im Eintrittspreis inbegriffen. (Erwachsene Fr. 18.-, AHV Fr. 15.-, Studenten Fr. 11.-)


Die Sammler


Nach der Pensionierung hat sich Kunstliebhaber Pierino Ghisla, zusammen mit seiner Frau Martine, in seine Heimat, das Tessin, zurückgezogen. Hier verwirklichten die Eheleute ihren lang gehegten Traum, die Werke ihrer Sammlung mit anderen Kunstenthusiasten zu teilen. Aus diesem Grund eröffneten sie die Ausstellungsräume in Locarno.
Pierino Ghisla, gebürtiger Tessiner, verliess im Alter von 14 Jahren Marolta im Bleniotal für einen kurzen Besuch bei seinem Onkel, der in Brüssel (Belgien) einen Früchte- und Gemüseimport besass. Seitdem ist er, ausser für regelmässige Ferienaufenthalte, nie mehr ins Tessin zurückgekehrt. Er übernahm das Geschäft seines Onkels und erweiterte es. Dies gab ihm die finanzielle Möglichkeit, gemeinsam mit seiner Frau, eine bedeutende Kunstsammlung anzulegen. Begonnen hat die Leidenschaft vor dreissig Jahren, als Ghisla sich von einem Werk des französischen Malers Georges Mathieu verzaubern liess. „Wir mussten erst einige Jahre warten, bevor wir es kaufen konnten“ erzählt der Sammler. „Anfangs verfügten wir nicht über die notwendigen finanziellen Mittel. In der Zwischenzeit freundeten wir uns mit dem Galeristen an. Nachdem wir das Bild erstanden hatten, verliebten wir uns in eine Arbeit von Christo und Jeanne-Claude. Unser Freund, der Galerist, überliess uns das Werk im Tausch gegen einige Bilder aus dem 19. Jahrhundert, die ich zu Hause besass. Dies war der Beginn unseres grossen Abenteuers.“

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