Indemini

Dörfer

“Dieses Dorf, das für drei Viertel des Jahres fast unbewohnt bleibt und sich in den Sommermonaten für die Touristen zu einer Art lebendiges Museum verwandelt, hat sich trotz Restaurierungen und Erneuerungen über die Jahrhunderte intakt gehalten. Man spürt, dass seine Einwohner fähige Maurer und Bauleute waren (und als solche saisonale Emigranten in Italien und danach auch in den Schweizer Kantonen) und zudem Bauern. Dies ist der Grund des Reizes von Indemini.“ Diese Beschreibung der 60er Jahre von Virgilio Gilardoni, einer der grössten Historiker der Tessiner Kunst, ist noch immer aktuell. Indemini ist und bleibt ein ausserordentliches Beispiel volkstümlicher Architektur.

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Die Besichtigung


“Die Intelligenz und die Handschrift der Maurer von Indemini – schreibt weiter Gilardoni – zeigt sich in den abgerundeten Kanten der Häuser, dem Pflaster der Gässchen, in der Kunst der Dachdeckungen, in der Schönheit der Mauern, die sich anmutig zu abgerundeten Ecken biegen und in den Gässchen Raum und Perspektiven von bemerkenswerter Schönheit bilden.“

Beim Besuch des Dorfkerns überrascht den Besucher die Enge der Gässchen, die einander kreuzen und ein Labyrinth bilden, in dem man sich leicht verlaufen kann, auch wenn es sich um ein kleines Dorf handelt. Der Ort ist dermassen kompakt, dass Gilardoni ihn ein „Festungsdorf“ nannte. Die Ortschaft ist sonnig und nach Süden ausgerichtet, während die Krone der Gipfel und der Neggia Pass ihn vor den Windstössen schützen.

Indemini ist isoliert, fern und abgelegen. Man möchte sich fragen, was die ersten Bewohner bewogen hat, sich an einem so wenig einladenden Ort niederzulassen, gegen Süden von Steilhängen behindert, die die Grenze zu Italien bilden und gegen Norden von einer Bergkette abgeschnitten. Vor dem Bau der Strasse im Jahre 1917 war das Gambarogno nur über die Bergen zugänglich. Die Verbindung zum lombardischen Veddascatal erfolgte hingegen 1966. Vielleicht verdankt dieses wunderschöne Tessiner Dorf eben der so abgeschiedenen Lage, sei es nach Norden wie nach Süden, dass es von der Bauwut in den Sechzigerjahren verschont blieb. Wenn man es heute besucht, glaubt man die Zeit sei stehengeblieben.

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