Standseilbahn Piotta-Ritom: Saisonalesperre (Oktober - Mai)

Ritom – Piora

Wanderungen

Die Alpenlandschaft des Piora-Tals, reich an grünen Weiden und Blumenwiesen und von kleinen Seen übersät, ist wohl eine der idyllischsten Regionen des Tessins. Die Flora und Fauna in diesen weitläufigen und stillen Gebieten sind von grossem Interesse. Hier kann man noch Adler, Gämsen, Rehe, Murmeltiere, Frösche antreffen sowie herrliche blühende Enziane, Ranunkel, Arnika und wilde Orchideen bewundern. Man erreicht die Region mit einer der steilsten Standseilbahnen Europas, die in Piotta startet. Zahlreiche angezeigte Wege verschiedener Schwierigkeitsgrade und Dauer durchqueren sie. Davon schlagen wir zwei vor.

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Die Standseilbahn


Dank der Standseilbahn, die im Jahr 2011 im Schweizer Seilbahninventar aufgenommen worden ist, erfolgt den Aufstieg auf 1800 Meter Höhe zum Ritom ohne Beschwerlichkeit. Sie ist von Mitte Mai bis Anfang Oktober in Betrieb. Sie startet in Piotta, hat eine Neigung von 87 % und endet unweit des Ritom-Staudamms. Die Aussicht, die sich dem Besucher hier öffnet geht über die alpine Landschaft des Piora-Tals, auf eine Länge von ca. 8 km, mit weitläufigen Weiden und hübschen kleinen Seen.

Tour 1: Die Wanderung zu den drei Seen (5 St., Karte)


Der erste Vorschlag, die Wanderung zu den drei Seen, verlangt kein frühes Aufstehen und beginnt am Ritom, dem grössten der drei Seen, den man entlanggeht bis zur Abzweigung zum See Tom. Nach einer Steigung von einer halben Stunde erreicht man die bezaubernde Mulde mit dem kleinen See und dem Stall der Alp. Dem Ufer des Tom entlang kommt man zur gegenüberliegenden Seite, wo die leichte Steigung zum Bergkamm beginnt und von wo man den dritten See, den Cadagno sieht.

Hier steigt man bis zur Häusergruppe hinab und kommt in Kürze zur Alpe Piora, wo ein ausgezeichneter und sehr gefragter Käse produziert wird. Neben der Käserei befindet sich das Zentrum für Alpine Biologie, eine Universitätsstruktur die in gut renovierten alten Gebäuden untergebracht ist. Man geht weiter zur Hütte Cadagno. In der Käserei kann man Käse, Butter und Quark kaufen, die Alphütte hingegen lädt zu einer Rast ein (mit Polenta, Käse, Wurstwaren und Torten mit Sahne). Unverzichtbar ist eine Degustation des Piora-Käses, einer der besten im Tessin. Auf dem gegenüberliegenden „Lehrpfad“ (2009 realisiert) kehrt man zum Staudamm zurück.

Tour 2: Von Piora zum Lukmanier (6 St., Karte)


Ein wirklich spezieller Ausflug in eine herrliche Region, mit majestätischen Berg- und Seelandschaften und immer wieder überraschender alpiner Flora und Fauna. Es handelt sich um den Übergang der die beiden Regionen des Ritoms und des Lukmaniers verbindet, zwischen dem Leventina- und dem Blenio-Tal: ein meistens eben verlaufender Weg, der keine Schwierigkeiten bietet oder besondere Fähigkeiten verlangt, der aber wegen der Marschdauer von fast 5 Stunden, ohne die Pausen dazu zu rechnen, dennoch anspruchsvoll ist. Es ist daher wichtig den Tag gut zu planen, um die öffentlichen Verkehrsmittel ausnützen zu können, sei es für die Abfahrt, wie für die Rückkehr. Eine Möglichkeit ist, sehr früh mit einem privaten Fahrzeug nach Biasca zu fahren (auch mit einem öffentlichen, falls vorgezogen), dann mit dem Zug weiter nach Faido und anschliessend mit dem Bus bis Piotta, wo man mit der Standseilbahn zum Ritom hochfährt.
Hier angekommen (auf 1793 m), folgt man der Fahrstrasse bis zum Ritom-See, der gross und reich an Fischen ist. Weiter geht es der Schotterstrasse entlang nach Cadagno und zur Alpe Piora, bekannt wegen ihres Käses, dem gefragtesten im Tessin.

Die Landschaft ist von grosser naturkundlicher Bedeutung, was dazu führte, dass hier seit einigen Jahren das Zentrum für Alpine Biologie angesiedelt wurde, eine Universitätsstruktur, die wissenschaftliche Forschung in der Region betreibt. Der Cadagno-See ist Studienobjekt des Polytechnikums Zürich, weil er ein seltenes Natur-Phänomen aufweist: seine Wässer teilen sich in zwei verschiedenen übereinanderliegende Schichten, die sich wegen des Einflusses einiger Bakterien nicht vermischen.

Weiter geht es zum Lukmanier, quer durch das Piora-Tal, über Wiesen, an Bächen vorbei, Hütten und Viehherden, deren Glockengeläut man schon von fern hört. Man wandert auf ca. 2000 Meter Höhe, zwischen bunten Blumen hier und da, und es ist nicht ausgeschlossen, dass man ein Murmeltier von nahem ausmacht, während sich der Himmel in den blauen Gewässern der kleinen Seen spiegelt.

Auf der Alpe Carorescio angekommen, beginnt die Steigung auf der man ohne grosse Mühe zum Passo del Sole gelangt. Entlang diesem Abschnitt sieht man die faszinierenden Gipfel der Campanitt (Pizzo Colombe). Vom Pass, auf 2376 Meter, geniesst man einen grossartigen Blick auf die Gegend des Lukmaniers. Der lange Abstieg führt nach Acquacalda. Von hier (Bushaltestelle beim Centro Pro Natura), erreicht man Olivone und Biasca.

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