Monte Bar

Panoramen

Für einen atemberaubenden Ausblick über Lugano, den See und die gesamte Umgebung lohnt sich ein Aufstieg auf den Monte Bar im Val Colla. Bei schönem Wetter bietet der Gipfel eine Aussicht, die bis nach Mailand und bis zum Monte Rosa in den Walliser Alpen reicht. Das Panorama schliesst auch die Rätischen und die Berner Alpen sowie die Apennin mit ein. Die Wanderung hat ihren Ausgangspunkt in Corticiasca (Gemeinde Capriasca) und dauert etwa zwei Stunden. Ein bequemer, aber steiler Pfad führt durch Wald und Wiesen hoch auf den Monte Bar, wo man bei der Alpenhütte verschiedene regionale Spezialitäten speisen kann.

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Rundgang: Monte Bar (4 St., Karte)


Der Ort Corticiasca, der Startpunkt des Ausflugs, kann problemlos mit dem Auto erreicht werden. Die Anfahrt erfolgt über Tesserete und anschliessend über die Kantonsstrasse in Richtung des Dorfes Valcolla und dann nach Corticiasca. Geparkt wird im Ort. Vom Dorfkern aus weisen gelbe Schilder den Weg bis auf den Monte Bar.

Der Spaziergang bietet gleich eine herrliche Sicht auf die Stadt Lugano und den Luganersee mit seinen weiten Verzweigungen. Das Tal Val Colla selbst wird bestimmt von einem gezackten Bergmassiv, das den so treffenden wie originellen Namen „Denti della Vecchia“ („die Zähne der Alten“) trägt. Die Wanderstrecke verläuft durch Wälder und an Wiesen vorbei bis nach etwa einer Stunde die Alpe Musgatina erreicht ist. Dort grasen die Hochlandrinder.

Von der Alpe Musgatina dauert der Aufstieg bis zur Berghütte am Monte Bar noch etwa eine halbe Stunde. Wer eine Stärkung braucht, kann in der „capanna“ einfache, regionale Speisen bestellen. Der Gipfel liegt eine weitere halbe Stunde entfernt und der Marsch dorthin ist unbedingt zu empfehlen. Von ganz oben eröffnet sich eine einmalige Rundum-Aussicht: Das Panorama reicht in der näheren Umgebung vom Vedeggiotal bis zum Monte Tamaro und Monte Lema. Am Horizont ragen die Gipfel der Walliser und Berner Alpen in die Höhe, besonders sticht der Monte Rosa (Wallis) hervor. Im Osten sind die „Denti della Vecchia“ im Vordergrund zu sehen, dahinter erstrecken sich die Rätischen Alpen. Richtung Süden reicht der Blick über Lugano und den Luganersee sowie die winzigen Tessiner Seen Origlio und Muzzano. In der Ferne sind die Metropole Mailand, der Flughafen Malpensa und die Apennin zu erkennen.

Scenic Trail


Einer der schönsten Trail Run Wettkämpfe in Europa findet im Juni in der Gegend von Monte Bar statt. Der Wettkampf ist in verschiedene Kategorien aufgeteilt und zieht 1600 Teilnehmer aus über 30 Nationen an. 3800 Meter beträgt der Höhenunterschied der Gesamtstrecke, die über die Bergkämme der Capriasca und des Luganese verläuft und ein atemberaubendes Panorama bietet. 2015 und 2016 gewann Scenic Trail den "Swiss Ultra Trail Award" als bester Trail Run Wettkampf in der Schweiz.

Das Val Colla


Bis vor wenigen Jahren war der Hauptort des Tals, Valcolla, noch eine eigenständige Gemeinde. Doch am 20. November 2011 entschied das Volk in einer Abstimmung den Anschluss an Lugano. Das Tal Val Colla ist damit gleichzeitig die „grüne Lunge“ von Lugano geworden. Die Umgebung charakterisiert sich durch ihren stark alpinen Charakter. Die Wälder bestehen aus Buchen, Birken, Fichten, Kastanien und Lärchen. Früher brachten die Bauern im Sommer ihr Vieh hoch auf die Alpwiesen. Im Winter dagegen mussten zusätzliche Einnahmequellen erschlossen werden. Während die Tiere im Tal im Stall blieben, zogen die Männer durch die grösseren Ortschaften des Tessins und Norditaliens und boten als „magnan“ ihre Dienste an. Das bedeutete, sie reparierten Pfannen und andere Alltagsgegenstände, vor allem Objekte aus Kupfer. Die Strasse im Tal stammt aus dem 19. Jahrhundert. Heute leben in den Dörfern von Val Colla rund 600 Einwohner. Der Fluss Cassarate durchquert das Tal und fliesst bis in den Luganersee.

Das Abendmahl von Ponte Capriasca


Ein Besuch im Val Colla sollte unbedingt mit einer Besichtigung der Kirche Sant’Ambrogio in der Nachbargemeinde Ponte Capriasca verbunden werden. Wer sich für Kunst interessiert, findet dort einen besonderen „Leckerbissen“.

In der Kirche hängt eine sehr gute Kopie des berühmten „Abendmahls“ (Il Cenacolo) von Leonardo da Vinci. Das Original aus dem 15. Jahrhundert hängt bekanntermassen in der Kirche Santa Maria delle Grazie in Mailand. Die Kopie ist eine sehr schöne Handwerkskunst, die im 16. Jahrhundert in Ponte Capriasca entstand und von einem unbekannten Künstler geschaffen wurde. Das Werk, bedeutsamer Grösse (5,59 Metern x 3,61), wurde erst vor kurzer Zeit restauriert und befindet sich in sehr gutem Zustand. Wie auch das Original besticht das Gemälde durch die für seine Entstehungszeit revolutionäre Maltechnik: Das Seelenleben der abgebildeten Personen wird durch die dargestellten Handlungen nach aussen getragen. Die Tatsache, dass ein solches Bild in einer Kirche in Ponte Capriasca zu finden ist, zeigt, wie eng die Region zu Zeiten der Renaissance mit dem künstlerischen Schaffen in Mailand verbunden war.

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