Ethnografische Museen
Museen
Das Tessin hat eine rurale Vergangenheit, die in einem Netz von zwölf ethnografischen Museen dargestellt wird. Orte, die zum Nachdenken über die Vergangenheit des Kantons einladen, indem sie sie in Bezug auf die Tätigkeiten und die Entwicklung der modernen Gesellschaft stellen. Die touristisch attraktivsten sind jene, die sich in den alten Palästen in den schönsten Tessiner Tälern befinden. Täler, die ihrerseits die interessantesten Vorschläge in unserem Territorium sind. Wir haben fünf davon ausgewählt, an faszinierenden Orten, wo der Museumsbesuch auf angenehme Weise mit anderen Tops verbunden werden kann.
Museum des Maggiatals
Das Maggiatal macht etwa ein Fünftel der Fläche des Kantons Tessin aus. Es erstreckt sich über 50 Kilometer vom Lago Maggiore bis zu den 3000 Meter hohen Gipfeln. Gebirgig und mit Seitentälern, wird es von der Kraft der Natur bestimmt. Der Mensch hat hier seit Tausenden von Jahren versucht, den Bergen seinen kargen Lebensunterhalt abzuringen. Das Museum des Maggiatals in Cevio ist eine unverzichtbare Etappe für alle, die das Tal kennenlernen möchten, sowie die überraschenden Spuren, die der Mensch auf dem Territorium hinterlassen hat und somit Zeugnis ablegte von seinem Erfindungsreichtum im Alltagsleben. Das Museum verfügt über zwei Ausstellungsstätten im Ortsteil Cevio Vecchio, bestehend aus den von der Familie Franzoni seit 1500 gebauten Bürgerhäusern. Die Franzoni dienten während über zwei Jahrhunderte den Landvögten (die Vertreter der Urkantone, denen der Tessin unterstand) und hatten eine wichtige politische und ökonomische Funktion.
Dieser Besuch kann mit weiteren regionalen Top verbunden werden: Bosco Gurin, Kirche von Mogno, Wasserfall Foroglio.
Geöffnet:
April, Mai, September, Oktober
Dienstag - Freitag, 14.00 - 17.00
Samstag und Sonntag, 14.00 - 17.00
Juni - August
Dienstag - Freitag, 14.00 - 18.00
Samstag und Sonntag, 14.00 - 18.00
Tel. +41 (0)91754 23 68
www.museovalmaggia.ch
info@museovalmaggia.ch
Ethnographisches Museum des Muggiotals
Das ethnographische Museum des Muggiotals (prämiert als Schweizerische Landschaft des Jahres 2014) kann als ein „Museum im Territorium“ bezeichnet werden. Tatsächlich ist es nicht als ein Ort der Objektsammlung konzipiert, sondern lädt den Besucher ein, das Tal zu durchlaufen auf der Suche nach musealen Realitäten, wie die Schneekeller zur Milchkonservierung („nevere“), die Türme zum Fangen der Zugvögel („roccoli“), die Mühlen zur Gewinnung von Mais- und Kastanienmehl, die Darren zum Trocknen der Kastanien („graa“). Der Sitz in der Casa Cantoni in Cabbio bekleidet somit die Funktion eines nützlichen Informationszentrums, um die Entdeckung des Territoriums in Angriff zu nehmen.
Dieser Besuch kann mit anderen regionalen Top verbunden werden: Altstadt von Mendrisio, Foxtown, Museum Vincenzo Vela, 6000 Jahre Geschichte in 3D
Geöffnet:
April - November
Dienstag - Sonntag, 14.00 - 17.00
Tel. +41 (0)91 690 20 38
www.mevm.ch
info@mevm.ch
Museum des Verzascatals
Das Verzascatal ist hauptsächlich für seine hübschen Dörfer, die smaragdgrünen klaren Wasser seines Flusses und seine natürliche und unberührte Landschaft bekannt. Seit dem Mittelalter und bis zur Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts lebte die Bevölkerung des Tals von der Land- und Viehwirtschaft. Frauen, Männer und Kinder betrieben Transhumanz, was sie zwang, im Verlauf des Jahres ständig ihre Wohnsitze zu wechseln, um die Nahrungsgrundlagen des Tals sowie der Magadinoebene auszunutzen. Das Museum, mit seinem Sitz in einem typischen Verzasca-Haus in Sonogno, erzählt die Geschichte des Tals anhand eines dreidimensionalen Modells des Territoriums, welches die landschaftlichen und historischen Veränderungen aufzeigt. Eine Sektion ist der Emigration der Schornsteinfeger gewidmet, einem weiteren speziellen Thema dieses Tales.
Dieser Besuch kann mit weiteren territorialen Top verbunden werden: Sentierone Verzascatal, Corippo, Fluss Verzasca, Bungy Jumping.
Geöffnet:
April - Oktober
Dienstag - Sonntag, 11.00 - 16.00
Tel. +41 (91) 746 17 77
www.museovalverzasca.ch
museo@verzasca.com
Museum Onsernonese
Das Onsernonetal hat seinen besonderen Charakter bewahrt: sehr grün, wild, ein wenig spröde und abgelegen. Deshalb wurde es von Künstlern und berühmten Schriftstellern geliebt. Max Frisch ernannte es zur „Seelenheimat“. Das Museum Onsernonese befindet sich in einem antiken Gebäude in Loco und präsentiert die Geschichte, die Natur und Kultur des Tales, mit einem speziellen Fokus auf die traditionelle Strohindustrie, eine Tätigkeit die sich bereits im 16. Jhd. entwickelte und einen guten Teil der Bevölkerung bis ins 19. Jhd. beschäftigte. In Berzona befindet sich das Atelier Pagliarte, wo man weiterhin das Stroh verarbeitet und Hüte, Taschen und Zubehör zeitgenössischen Geschmacks herstellt. Eine interessante wasserbetriebene Mühle am Dorfausgang von Loco gelegen und vom Museum verwaltet, mahlt Variationen von Polentamehl.
Dieser Besuch kann mit weiteren regionalen Top verbunden werden: Salei und Onsernonetal, Maultierpfad Intragna-Loco
Geöffnet:
April-Juni:
Mittwoch und Donnerstag / Samstag und Sonntag, 14.00 - 17.00
Juli-Oktober:
Mittwoch - Sonntag, 14.00 - 17.00
Tel. +41 (0)91 797 10 70
www.museonsernonese.ch
mus.onsernonese@bluewin.ch
Historisches Museum des Bleniotals
Das Bleniotal, auch “Sonnental” genannt, erstreckt sich von Biasca zum Lukmanier bis auf eine Höhe von 1916 Meter. Es ist ein ausgedehnter Park von naturalistischem Interesse mit einem weitläufigen Netz an Wanderwegen (über 500 km) und einem reichen Geschichts- und Kulturgut. Das Territorium bietet zahlreiche interessante Zeugnisse des Lebens, der Arbeit und des Glaubens. Das Museum ist in einem monumentalen Palast aus dem 16. Jhd. in Lottigna beherbergt. Dessen Fassade ist komplett mit Fresken bemalt, welche die Wappen der drei Schweizer Urkantone darstellen, der Landvögte, die während drei Jahrhunderten das Bleniotal regierten. Die permanente Ausstellung ist nach Themen strukturiert: Die Land- und Viehwirtschaft und das Handwerk. In einem Saal befindet sich eine Sammlung von geschnitzten Möbeln, Produkte des Kunsthandwerks aus dem oberen Tal; in einem anderen Raum wurden eine Schmiede und eine Mühle nachgebaut. Im antiken Arsenal befinden sich Abbildungen von Darstellungen zum Weinbau. Sehr interessant ist auch der Saal Mosè Bertoni. Hier geboren, gründete er 1893 in Paraguay „Guillermo Tell“, eine Landwirtschafts- und Wissenschaftskolonie, die vage anarchosozialistische Ideale umsetzte.
Dieser Besuch kann mit weiteren regionalen Top verbunden werden: Kirche von Negrentino, Historischer Weg im Bleniotal, Pro Natura Zentrum Lucomagno.
Geöffnet:
April - Oktober
Dienstag - Sonntag 14.00 - 17.30
Tel: +41 (0)91 871 19 77
www.museovallediblenio.ch
info@museovallediblenio.ch