Winterschliessung (November- Mai)

Pro Natura Zentrum Lucomagno

Parks

Die Region des Lukmaniers ist sicher eine der schönsten des Tessins und auch die Favoritin der Autoren dieses Führers. Im Herzen eines wahren Ausflugsparadieses hat die Vereinigung Pro Natura eine Initiative aus den 80er-Jahren wiederbelebt, welche die Harmonisierung der Beziehung des Menschen mit seinem natürlichen Umfeld zum Ziel hat. Das Pro Natura Zentrum Lucomagno, mit Logis, Restaurant und einem reichen Kulturprogramm ist der ideale Ausgangspunkt, um zur Entdeckung dieses herrlichen Alpenparks aufzubrechen, wo jeden Sommer seltene Blumen ein bezauberndes Farbenspiel bieten.

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Die Besichtigung


Das Hospiz, das in alten Zeiten den Menschen, die den Lukmanier überquerten Unterkunft bot, wurde in den Fünfzigerjahren zum Hotel umgebaut, mit einem interessanten Projekt in Stein und Holz, von Rino Tami, Vater der modernen Tessiner Architektur.
Das Gebäude verfügt über sieben schöne Zimmer, zwei Schlafsäle, einen Campingplatz, auf dem auch drei Jurten (mongolische Zelte) stehen, von denen aus man nachts die Sterne beobachten kann; ein Restaurant bietet allerlei lokale Produkte, wie die unverzichtbaren Käse von den Alpen des Lukmaniers.

Aber das Hauptanliegen des Zentrums – gemäss seinen Promotoren – ist nicht die Struktur an sich, sondern die Emotionen und die Freude, die man den Gästen vermitteln kann, welche die Natur der Region erkunden möchten. Der Lukmanier – aus dem Lateinischen „Lucus magnus", grosser heiliger Wald – ist tatsächlich einzigartig. Auch der Mensch hat im Laufe der Jahrhunderte dazu beigetragen, die Schönheit der Landschaft zu bereichern, indem er offene Flächen und Blumenwiesen geschaffen hat, auf einer Höhe, auf der sonst nur Wald wüchse. Jahrhunderte Mühsal der Bergbauern haben es geschafft, den Wald zu Wiesen und Weiden zu roden, um Futter für das Vieh zu gewinnen, welches in diesen alpinen Konditionen die hauptsächliche Basis für den Lebensunterhalt darstellt.

Der hier vorgeschlagene Rundgang geht eben über diese Wiesen, auf denen seltene Blumen wachsen, die jeden Sommer ein bezauberndes Farbenspiel bieten. Hinter dem Hotel befindet sich auch ein wichtiges Forstreservat (Selvasecca), mit einer erheblichen Präsenz von Zirbelkiefern. Alle Informationen erhält man im Pro Natura Zentrum, das ein reichhaltiges Kulturprogramm und geführte Wanderungen anbietet.

Wenn Sie mehr Zeit haben…

Rundgang: Acquacalda - Dötra (2.5 St., Karte)


Die Wanderwege der Region des Lukmaniers sind für alle ohne Schwierigkeiten zu bewältigen. Wir haben aus den vielen Möglichkeiten einen einfachen, aber wegen seiner landschaftlichen Schönheit sehr lohnenden Ausflug gewählt, und zwar die Gegend des Dötra, zwischen Olivone und dem Pass. Im Sommer sind dort die Wiesen mit blühenden Blumen übersät, ein wahrhaft bezauberndes Schauspiel. Der Reichtum und die Artenvielfalt der Flora am Dötra sind seit Langem bekannt und die Region gehört zum eidgenössischen Inventar der Landschaften, natürlichen Orte und Monumente, die geschützt werden müssen.
Die Wanderung kann in Acquacalda beginnen, wo das Pro Natura Zentrum steht, auf ca. 1750 m.ü.M. Der Weg zwischen den Tannen führt in Kürze zur Hochebene der Croce Portera (1917 m), wo das grosse Kreuz zur Stille und inneren Einkehr einlädt. Über sanfte und ebene Blumenwiesen gelangt man zum Kern von Dötra. Margeriten, Lilien, Enziane, Arnika, Ranunkel, wilde Orchideen, Anemonen und andere Blumen bilden ein unvergessliches Bild, insbesondere in den Monaten Juni und Juli. Man trifft dort auch zahlreichen Schmetterlingsarten an, andere Insekten und etwa fünfzig nistende Vogelarten. Die Landschaft ist majestätisch, mit hohen Berggipfeln, blühenden Mulden und Felsen, die aus dem umliegenden Grün herausragen.
Ausser den sogenannten „Magerwiesen“, die zwar nicht nahrhaft, aber reich an vegetativen Arten sind, finden wir in der Gegend auch Feuchtzonen von grossem naturalistischem Interesse. Am Dötra gibt es eine Almhütte, die das ganze Jahr geöffnet und Ausgangspunkt für anspruchsvollere Wanderungen ist; sowie ein "Grotto" mit traditionellen Gerichten. Der Weg geht weiter nach Anvéuda, eine kleine Ansammlung von Häusern mit Panoramasicht.

Zurück kann man entweder auf demselben Weg oder auf einem anderen, angezeichneten, der etwas oberhalb Dötra zur Croce Portera führt, von wo aus man wieder an den Ausgangspunkt kommt.

Das Bleniotal


Dieser Ausflug ist auch eine willkommene Möglichkeit, das wunderschöne Bleniotal zu besuchen, welches auch Valle del Sole (Sonnental) genannt wird. Es empfiehlt sich das Tal über die Strasse am linken Ufer des Brenno hoch zu fahren und auf der rechten Seite zurück zu kehren.

Während der Hinfahrt empfiehlt sich ein Halt beim Haus der Landvögte in Lottigna, aus dem 16. Jhd. und Sitz des historischen Museums des Bleniotals. Auf seiner Fassade sieht man die Wappen der Familien, die die Herrschaft über das Tal hatten. Weiter durch die pittoresken Dörfer (einige postkartenreif, wie Aquila), kommt man nach Olivone, wo sich das Völkerkundemuseum des Tals befindet, welches in der Ca‘ da Rivöi aus dem 17. Jhd. untergebracht ist.

Bei der Rückfahrt auf der rechten Talseite sind die Ruinen der Burg von Serravalle in Semione von Interesse, gebaut im 12. Jhd. von adeligen Bleniesern, um die Strasse zum Lukmanier unter Kontrolle zu halten. 1402 wurde sie zerstört.

Der Besucher, der dieses Tal durchfährt staunt über die vielen imposanten herrschaftlichen Gebäude aus verschiedenen Epochen, welche von Bleniesern erbaut worden waren, welche im Ausland ihr Glück gemacht hatten, indem sie als Hersteller von Schokolade, Speiseeis und heissen Marroni oder als Wirte arbeiteten.

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