Die Welt von Clown Dimitri

Erlebnisse

Wer Clown Dimitri schon in den 70er Jahren als Artist des Zirkus Knie erlebt hat, hat ihn sicherlich nicht mehr vergessen. Wer hingegen den berühmten Clown nicht sehen konnte, sollte sich ein Erlebnis im Teatro Dimitri in Verscio nicht entgehen lassen. In diesem typischen Tessiner Dorf haben die Besucher die Möglichkeit einer Begegnung mit dem poetischen Universum und der Kunst eines der weltberühmtesten, 2016 verstorbenen, Clowns. Dies alles nicht nur beim Besuch einer Aufführung, bei der sich vor oder nachher auch die Gelegenheit bietet, die Künstler zu treffen, sondern auch im kleinen Museum und bei zwei Ausstellungen.

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Die Person


Geboren wurde Dimitri im Jahr 1935 in Ascona. Sein Vater war Maler und Bildhauer, seine Mutter Kunsthandwerkerin. Gemeinsam lebten sie am Monte Verità und waren eng mit dem kulturellen Leben dieses geschichtsträchtigen Ortes verknüpft.
Dimitris Weichen im Leben waren früh gestellt. Bereits als Kind verspürte er den Wunsch, die Menschen zum Lachen zu bringen. Als er sieben Jahre alt war, machte er Clown Andreff des Zirkus Knie zu seinem Vorbild, später eiferte er Grock (1880 – 1959) nach. Der Schweizer Grock gilt bis heute als einer der grössten Meister der Clownerie.

Dimitris Talent lag in der Kunst, das Publikum zum Lachen und gleichzeitig zum Nachdenken zu bringen. Die Erwachsenen liebten ihn, weil er sie das Kind in sich entdecken lässt. Die kleinen Zuschauer hatten sowieso einen riesigen Spass bei jedem Auftritt.
Der Tessiner begann seine künstlerische Ausbildung in Paris als Schüler von Etienne Decroux und Marcel Marceau. Es folgte der erste Auftritt 1959 im damaligen kleinen Marionettentheater in Ascona. Dimitri wurde schnell zum Publikumsliebling. In den 70er Jahren ging er dreimal mit dem Zirkus Knie auf Tournee und gewann unzählige Fans in der gesamten Schweiz. Auch international verschaffte er sich einen Namen. Im Jahr 1971 gründete er zusammen mit seiner Frau Gunda das Theater in Verscio, einem kleinen Dorf in der Nähe von Locarno, wo er zwischen eine Tournee und die andere auftretet.
Im Laufe der Jahre wurde das Dimitri-Theater um eine Theaterschule bereichert, an der man den Universitätsabschluss in Physical Theatre (auf nationaler Ebene anerkannt) erwerben kann. Ergänzt wird die Einrichtung durch das Museo Comico, den Parco del Clown und eine Ausstellung über die Geschichte der Clownerie.

Dimitri ist am 19. Juli 2016 gestorben. Noch am Abend vorher trat er zusammen mit seinen Lieben auf dem Monte Verità in Ascona im Schauspiel „Träume eines anderen Lebens“ auf. Sein grösster Wunsch war es auf der Bühne zu sterben. Das wäre ihm beinahe gelungen.

Theater und Restaurant


Jedes Jahr empfängt das Teatro Dimitri die Besucher mit einem neuen, umfangreichen Veranstaltungsprogramm. Geboten werden zum einen hauseigene Produktionen der Accademia Teatro Dimitri und der Studenten der Schauspielschule. Zum anderen treten etliche auswärtige Künstler in Verscio auf. Im Theater ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Ein Restaurant lädt an Vorstellungstagen ab 17 Uhr zu Tessiner Spezialitäten ein. Die Gäste können im Sommer auch im hübschen Innenhof sitzen. In der Regel mischen sich auch die Künstler nach der Aufführung unter das Volk.

Das Museo Comico


Der Besuch des Teatro Dimitri sollte unbedingt mit einem Rundgang im Museo Comico verbunden werden. Das kleine Museum (geöffnet von 17 Uhr, an Vorstellungstagen) ist im ersten Stock des Gebäudes eingerichtet. Am Eingang werden die Besucher von Plakaten mit Dimitris grossen Vorbildern empfangen: Andreff und Grock. Es folgt ein Saal, der den Elefanten, Dimitris Lieblingstieren aus der Zirkusmanege, gewidmet ist. Zwischen den verschiedenen Plakaten hängt auch eines, das den Tessiner Clown im Jahr 1970 gemeinsam mit der Elefantendame Sandri in der Arena des Zirkus Knie zeigt. Musikinstrumente bilden einen weiteren Schwerpunkt des Museums. Zudem gibt es klassische Clownskostüme in rot-weissen Farben sowie diverse Masken zu sehen. Filme zeigen Ausschnitte aus den Auftritten von Dimitri. Die Ausstellung umfasst rund 700 Gegenstände und widmet sich der bunten Welt der Clownerie. Die Exposition wurde von dem 2005 verstorbenen Kunsthistoriker Harald Szeemann eingerichtet, der in den 80er Jahren den Monte Verità „wiederentdeckt“ hat. Der Schweizer Kurator, der durch seine Tätigkeit als Ausstellungsmacher weltweit berühmt wurde, war ein enger Freund von Dimitri.

Ausstellung über die Geschichte der Clownerie


Unweit vom Theater, im Untergeschoss eines typischen Tessiner Hauses aus dem 19. Jahrhundert, informiert eine Ausstellung über die allgemeine Geschichte der Clownerie. Am Eingang zeigen zwölf Wandtafeln wie sich die Figur des Clowns im Laufe der Geschichte verändert hat. Im Zentrum der Ausstellung steht der Schweizer Clown Grock, der bis heute, rund ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod, noch als „the king of clowns“ gilt und eine wichtige Figur in Dimitris Kunst darstellt. Für die Ausstellung ist der Urenkel des alten Meisters verantwortlich, der Musikinstrumente und weitere wichtige Objekte und Dokumente aus der Karriere Grocks zusammenstellte. Auch Filmausschnitte werden gezeigt. Die Exposition widmet sich mit Plakaten und Bildmaterial zudem anderen Clowns aus der Schweiz und dem Ausland. Natürlich darf dabei auch der Hinweis auf Dimitri nicht fehlen. Nach dem Rundgang treten die Besucher in einen wunderschönen Garten, der mitten im Dorfkern beim Kirchplatz gelegen ist. Zehn Skulpturen erinnern dort noch einmal an die Welt der Clownerie.

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