Corippo

Dörfer

Vor der Zusammenlegung der Gemeinden des Verzascatals war Corippo das kleinste Dorf der Schweiz, aber nicht nur diese Besonderheit macht es einzigartig und überall bekannt. An einem steilen Hang auf der rechten Talseite, in abgeschiedener Lage, hat der harmonische Kern, umgeben von Wiesen und Wäldern, den ländlichen Charakter der Vergangenheit bewahrt und ist fast zu etwas wie einem Freilichtmuseum geworden, das viele Besucher anzieht. Seit 1975 steht Corippo wegen seiner Einzigartigkeit unter nationalem Schutz, und eine Stiftung bemüht sich um den Erhalt seiner Besonderheiten.

PROMO

Corippo liegt etwa fünfzehn Kilometer vom Eingang des Verzascatals entfernt und ist über eine Ende des 19. Jahrhunderts gebaute, von der Hauptstrasse abzweigende Nebenstrasse zu erreichen. Da es nur wenige Parkplätze gibt, ist es ratsam, die Abzweigung “Bivio di Corippo” mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und zu Fuss bergauf zu gehen (10-15 Minuten).

Die Besichtigung



Ausgehend von dem kleinen Dorfplatz, auf dem sich die der Madonna del Monte Carmel geweihten Kirche befindet, folgt man den engen Gassen zwischen rustikalen Steinhäusern mit von Steinplatten gedeckten Dächern und kleinen mit weissem Kalk eingefassten Fensteröffnungen. Die Häuser liegen dicht beieinander, da es einst notwendig war, Land für die Landwirtschaft und die Viehzucht zu erhalten. Die Einwohner lebten von diesen Tätigkeiten, wovon die zahlreichen Trockenmauern rund um das Dorf zeugen: Sie grenzten die Terrassen, auf denen Roggen und Hanf angebaut wurden, ab. Die Menschen in Corippo nutzten aber nicht nur das grosse aber wilde Gebiet rund ums Dorf, sondern sie betrieben, um zu überleben, auch Transhumanz und zogen im Winter in die Magadino-Ebene, insbesondere nach Quartino, wo es Weidemöglichkeiten gab.
Bei einem Spaziergang durch die engen Gassen des Dorfs kann man zahlreiche Andachtsbilder bewundern sowie unterhalb des Kerns eine alte Mühle, eine schöne Brücke und eine Kapelle mit der wertvollen Abbildung der Kreuzigung.

Die Knappheit der Ressourcen zwang die Bevölkerung zur Abwanderung, entweder saisonal (wie im Fall der Kaminfeger, die das Dorf im Winter verließen) oder dauerhaft. Es war vor allem die Auswanderung nach Übersee, zunächst nach Australien, später nach Amerika, die das Dorf entvölkerte. Während im 19. Jahrhundert im Ort noch fast 300 Einwohner gezählt wurden, sind es heute nur noch etwa zehn.

Im Jahr 2022 wurde in Corippo ein charmantes Hotel "Albergo diffuso" eröffnet, dessen Gäste in einigen sorgfältig restaurierten rustikalen Gebäuden des Dorfes untergebracht werden. Das Dorf ist zum Symbol einer nicht mehr existierenden bäuerlichen Welt geworden.

PROMO


Um den Tag abzurunden